Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus)

 

Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus), Berlin-Westend, Sensburger Allee, 13. Juni 2022

Nur wenige Neophyten, also gebietsfremde Pflanzen, haben eine so steile Karriere gemacht wie das Berufkraut. Vor Jahrhunderten wurde das Gewächs als Zierpflanze aus seiner nordamerikanischen Heimat importiert, vielleicht weil die Blüten ein bisschen an Gänseblümchen erinnern. Es erreicht allerdings Wuchshöhen von 1 Meter und mehr. Nach und nach - in den letzten Jahren explosionsartig - hat es dann die Gartenzäune überwunden und sich die Straße erobert. Dort wächst das Berufkraut genügsam und unaufhaltsam selbst aus den schmalsten Gehwegspalten und Mauerritzen. 

Natürlich beschränkt es sich keineswegs auf asphaltierte Innenstadtbereiche, sondern fühlt sich auch in Parks und Grünanlagen sehr wohl. Das hier gezeigte Porträt entstand am Rande eines namenlosen kleinen Teichs in der Nähe des Georg-Kolbe-Hains. Dass das Berufkraut als Heilpflanze genutzt werden kann, hat sich noch nicht herumgesprochen, doch als Tee aufgebrüht wirkt es entzündungshemmend, schweiß- und harntreibend und kann bei Erkältungskrankheiten Beschwerden lindern. Vielleicht steht ihm also noch eine dritte Karriere im Gesundheitswesen bevor. 

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