Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)



 
Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris), Berlin-Spandau, Gatower Straße, 3. Juni 2022

Der Wiesenkerbel ist eine der häufigsten Wildpflanzen in Europa und bevorzugt nährstoffreiche Böden. Von Mai bis Juli überzieht er Straßenränder und Wiesen mit dem zarten Schleier seiner kleinen weißen Doldenblüten. Je nach Standort kann er gut 1,50 Meter hoch werden. Wurzeln und Blätter sind essbar, und wie im unteren Bild zu erkennen, bietet der Wiesenkerbel auch Insekten einen reich gedeckten Tisch. Als Futterpflanze für Nutzvieh hat er wegen seiner harten Stängel allerdings weniger Wert.

Die Fotografien sind auf den Spandauer Rieselfeldern entstanden, einem rund 220 Hektar großen Landschaftsgebiet, das noch bis in die 1990er Jahre genutzt wurde, um biologisch gereinigtes Abwasser aus dem Klärwerk Ruhleben versickern zu lassen. Das hat den Boden mit Nähr-, aber auch mit Schadstoffen angereichert und begünstigt das Wachstum bestimmter Pflanzenarten. Auf dem Foto oben ist der Wiesenkerbel bereits abgeblüht und lässt den Fruchtstand erkennen; er ist hier vollständig der Sonne ausgesetzt. Das Foto unten entstand an einem weitaus schattigeren Standort, wo der Wiesenkerbel Anfang Juni noch in voller Blüte stand. 

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